Wie
zuletzt angesprochen, sieht sich die Romantik tiefgreifender Kritik ausgesetzt.
Dávila begegnet dem wiefolgt:
Nur
die Romantik kann kluge Kritik an der Romantik üben. (Dávila)
Das
heißt zuallererst: Dávila nimmt die Bewegung der Romantik in Schutz. Er
immunisiert sie gegen Kritik von außerhalb, weil diese nicht klug sein kann. Es
geht aber nicht darum, eine Selbstreflexion der historischen Romantik
(1795-1848) als einzig zulässige Kritik zu behaupten (was immerhin eine nahliegende
Schlussfolgerung wäre). Dann hätte Dávila schreiben müssen: Nur die Romantik konnte kluge Kritik an der Romantik
üben. Von einem definitiven Ende der Romantik ausgehen darf man demnach nicht.
Der romantischen Geisteshaltung wird vielmehr eine Präsenz in der Gegenwart
zugesprochen. Es geht um ein Fortbestehen (oder Wiederaufleben) derselben in
der heutigen Zeit, wenngleich nicht als Sammelbewegung einer etwaigen
Neo-Romantik, sondern wohl eher im Einzelnen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen